Schweinfurts Grüne feiern 40. Geburtstag

Ehrungsfoto 40 Jahre Grüne in Schweinfurt

Roland Schwab (4. von links) und Rudolf Warmuth (2. von rechts) kamen 1979 zu den Grünen und waren so zusammen mit dem kürzlich verstorbenen und unvergessenen Gregor Schömig quasi die „Geburtshelfer“ des Grünen-Kreisverbands Schweinfurt. Mit ihnen freuten sich am Freitagabend bei der Geburtstagsfeier über den aktuellen „Aufschwung durch Beharrlichkeit“ (von links): OB-Kandidat Holger Laschka, Kreisvorsitzende Ayfer Rethschulte, Kassier und Organisator Walter Rachle, Festrednerin Katharina Schulze und Landtagsabgeordneter Paul Knoblach.

Die Grünen in Schweinfurt erleben derzeit einen rasanten Aufschwung und gehen voller Optimismus in die Stadtrats- und Oberbürgermeisterwahlen 2020. Dass ihr aktuelles Umfragehoch das Ergebnis grüner Beharrlichkeit bei den Themen Umwelt- und Klimaschutz, Friedenspolitik und Feminismus ist, zeigte der vergangene Freitag. Da nämlich feierte der Grünen-Kreisverband Schweinfurt sein 40jähriges bestehen und blickte auch auf kämpferische Anfangsjahre zurück. Für die stehen auch heute noch der frühere Stadtrat Roland Schwab und das Grünen-Urgestein Rudolf Warmuth, die 1979 – im Gründungsjahr – der in Bayern eben erst aus der Taufe gehobenen Partei beitraten und bei der Schweinfurter Festveranstaltung im Naturfreundehaus für ihre langjährige Treue und ihren Einsatz vor allem für die urgrünen Themen Umweltschutz und Frieden ausgezeichnet wurde.

Knapp 100 Gäste – Sympathisanten und Mitglieder – konnte Kreisvorsitzende Ayfer Rethschulte begrüßen – darunter neben den zwei Altgedienten auch gut 30 Neulinge, die in den letzten anderthalb Jahren zu dem Kreisverband gestoßen sind. Der ist von etwa 70 (Anfang 2018) auf inzwischen über 140 Mitglieder gewachsen und kann nicht nur in der Stadt Schweinfurt, sondern auch zu den Kreistagswahlen im Landkreis und bei vielen Gemeinderatswahlen volle, bunte Listen aufstellen. Darüber freute sich am Freitag auch Landtags-Fraktionschefin Katharina Schulze, die eine mitreißende und motivierende Festrede hielt und den Schweinfurter grünen Mut machte: „Ihr habt eine großartige Stadtratsliste mit Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Bereichen der Gesellschaft. Und Ihr habt mit Holger Laschka einen tollen OB-Kandidaten – der kann das! Das ist ein super Angebot für Schweinfurt und ich bin mir sicher, dass Ihr ein super Ergebnis einfahrt!“

Vor Katharina Schulze war Landtagsabgeordneter Paul Knoblach (Garstadt) ans Rednerpult getreten und ließ seinen „langen Weg zu den Grünen“ Revue passieren. Der Bio-Bauer und ehemalige Psychiatriepfleger war nicht immer ein politischer Mensch, lief so aber auch nie Gefahr, in einer „politischen Blase“ das wahre Leben aus den Augen zu verlieren. Heute ist er ein authentischer Vertreter der Schweinfurter Grünen in München. Musikalisch begleitet wurde der von Holger Laschka launig moderierte Abend von der „grünen Hausband“ – der Sennfelder Combo um den früheren Kreisrat Gustav Tietze. Mit „Frühschoppenmusik, die auch am Abend Spaß macht“ (Holger Laschka) sorgten die Sennfelder für beste Stimmung bis kurz vor Mitternacht und so manches grüne Paar legte auf dem Parkett des Naturfreundehauses einen schwungvollen „Dreher“ hin.

So ausgelassen der Abend endete, so nachdenklich hatte er begonnen. Holger Laschka hatte alle Anwesenden gleich zu Beginn aufgefordert, eine Schweigeminute für die beiden Opfer der von einem Rechtsextremisten verübten Bluttat von Halle einzulegen: „So viel es über den Täter und diejenigen zu sagen gäbe, die solche Taten durch ihr hetzerisches Reden oder politisches Nichthandeln begünstigen – heute sind unsere Gedanken ganz bei den Opfern.“ Und auch Ayfer Rethschulte erinnerte in ihrer Begrüßungsrede an einen Verstorbenen: den unvergessenen Schweinfurter Grünen Gregor Schömig, der seit seinem Tod im vergangenen Jahr schmerzlich vermisst wird.